Presse: zentral+

Lehrer sprechen von technologischem Quantensprung
Bildschirmfoto 2013-08-18 um 17.10.57Nach den Sommerferien startet im Kanton Luzern ein vierjähriger Schulversuch. Rund 450 Dritt- bis Sechstklässler erhalten ein Tablet, das sie im Unterricht benützen dürfen. Am Versuch beteiligt sich auch das städische Primarschulhaus Moosmatt. zentral+ wollte von zwei Lehrern und der Pädagogischen Hochschule Luzern wissen, welche Chancen und Risiken sie sehen und vergleicht Luzern und Schwyz punkto Digitalisierung in der Schule.

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Projektübersicht

Ausgangslage

Bildschirmfoto 2013-08-18 um 16.40.25Medien ändern sich in unserer Gesellschaft rasch, sowohl technisch wie auch inhaltlich. Waren früher Computer und Handy vor allem im Geschäftsbereich der Erwachsenen im Einsatz, verfügen heute sehr viele Kinder schon im Primarschulalter über Geräte, welche ihnen den unbeschränkten Zugang zum Internet und zu sozialen Netzwerken ermöglichen.
Dies ist eine positive Entwicklung; Kinder und Jugendliche verfügen über beträchtliche Kompetenzen im Umgang mit diesen Medien. Andererseits fehlen ihnen oft die notwendigen Fähigkeiten, um die Gefahren und Risiken im Umgang mit diesen Medien zu erkennen.
Weil Eltern und Lehrpersonen häufig auch nicht über ausreichende Kenntnisse und Erfahrungen mit diesen Medien verfügen, ist die Gefahr des Missbrauchs oder des falschen Einsatzes gross.
Die Luzerner Volksschulen haben diese Entwicklung schon früh mit der Schaffung des Wahlfachs Informatik und dem Einsatz der integrierten Informatik an der Sekundarschule und später an der Primarschule aufgenommen. Da sich die inhaltlichen und technischen Möglichkeiten dieser Medien sehr rasch verändern, genügen diese Anstrengungen aber heute nicht mehr.
Mit „Themenveranstaltungen für Eltern“ mit Kindern in der Eingangsstufe (Kindergarten, 1. und 2. Klasse oder Basisstufe) sowie mit dem Projekt „Lehren und Lernen – Medienbildung“ in der Primarschule werden in den nächsten Jahren zusätzliche Anstrengungen unternommen, um die Medienkompetenz der Lernenden, der Eltern und der Lehrpersonen zu verbessern und zu erweitern. Auf dem Hintergrund der Ergebnisse dieser Angebote werden das weitere Vorgehen sowie eine eventuelle Ausweitung auf die Sekundarschule festgelegt.
Mit diesen Angeboten sollen ausserdem Erfahrungen im Hinblick auf die Umsetzung des Lehrplans 21 gesammelt werden. In diesem wird der Medienkompetenz als überfachliches Thema ein wichtiger Stellenwert eingeräumt: „Die Schüler/innen bauen grundlegende Kenntnisse und Fähigkeiten auf, die ihnen einen kompetenten, sachgerechten und sozial verantwortlichen Umgang mit ICT und Medien ermöglichen“. (Entwurf LP 21, Mai 2012)

Projektziele
Das Projekt „Lehren und Lernen – Medienbildung“ verfolgt in den Teilbereichen Medienpädagogik, Medientechnologie und Mediendidaktik die folgenden Ziele:

Zielgruppe Lernende:

  • Gezielte Nutzung der Medien für die Informationsbeschaffung und zur Bearbeitung von Aufgaben im Unterricht
  • Gezielte Nutzung der Medien für die Kommunikation im Alltag
  • Sensibilisierung für die Risiken und die Chancen im Umgang mit neuen Medien

Zielgruppe Lehrpersonen

  • Vermittlung von Hintergrundwissen über neue Kommunikationsmittel und deren Chancen und Risiken
  • Einsatzmöglichkeiten neuer Kommunikationsmittel an der Schule
  • Kompetenter Einsatz der Medien für einen differenzierenden Unterricht

Zielgruppe Eltern

  • Information über neue Kommunikationsmittel und Medien
  • Vermittlung von Chancen und Risiken von Medien
  • Hilfestellungen für den Erziehungsalltag im Umgang mit neuen Medien

Teilprojekt L+L-MB
Das Vorhaben wird als Teilprojekt des Projekts „Lehren und Lernen“ geführt und orientiert sich an diesem Vorgehen. Konkret bedeutet dies, dass die beteiligten Schulen von einer fachkompetenten Prozessberaterin / einem Prozessberater begleitet werden und dass sie von einem breiten Weiterbildungsangebot Gebrauch machen können. Für die Koordination der Arbeit setzt die DVS eine Projektleitung ein.

Themenschwerpunkte
Angestrebt wird eine umfassende und nachhaltige Medienbildung. Um diesem Anliegen Rechnung zu tragen, bearbeiten die beteiligten Teams die drei Teilbereiche Mediendidaktik (Einsatz der Medien im Unterricht), Medientechnologie (Bedienung und Anwendung von Medien – ICT) und Medienpädagogik (Wirkungen von Medien, sowohl auf die Jugendlichen wie auch auf die Erziehungsarbeit in der Schule und im Elternhaus). Dies bedingt zwingend den Einbezug der Eltern. Für diese Aufgabe vermittelt die Dienststelle Volksschulbildung den beteiligten Teams Fachpersonen für Elternbildung.

Dauer
Die Dauer des Teilprojekts beträgt 4 Jahre. Dies gewährleistet einen nachhaltigen Aufbau der Medienkompetenz bei allen Beteiligten. Eine zeitliche und inhaltliche Ausweitung wird nach Vorliegen von ersten Erfahrungen geprüft.

Umfang
3 – 4 Primarschulstufenteams, maximal 24 Klassen (3. – 6. Klassen).
Bei durchschnittlich 20 Lernenden pro Klasse sind beim Start rund 480 Lernende in das Projekt involviert. In den nachfolgenden 3 Projektjahren kommen je 120 Lernende der neuen dritten Klassen dazu. Alle werden mit einem Computer (Netbook oder Tablet) ausgerüstet, mit dem sie im Unterricht und zu Hause arbeiten können.

Prozessbegleitung
Die beteiligten Teams werden bei der Planung, Umsetzung und Evaluation des Teilprojekts von fachkompetenten Mitarbeitenden des Zentrums Medienbildung der PHZ Luzern (Zembi) im Umfang von durchschnittlich 12 Stunden pro Schuljahr begleitet (insgesamt 48 Stunden). Diese Begleitung ist für die Schulen kostenlos. Die DVS schliesst mit diesem Partner eine entsprechende Vereinbarung ab.

Fotosss
Kickoff-Veranstaltung mit Urs Utzinger (ZEMBI – PH Luzern)
16. August 2013

Weiterbildung
Gestartet wird das Projekt mit einer Kickoff-Veranstaltung (1 Tag), in welcher allgemein medienpädagogische Themen aufgenommen und bearbeitet werden.
Auf dem Hintergrund einer bedürfnisorientierten Planung erhalten die beteiligten Teams anschliessend die Gelegenheit, Weiterbildungsangebote abzurufen. Zum Einsatz gelangen bestehende Angebote, die je nach Bedarf auf die Bedürfnisse der Schulen angepasst werden.

Evaluation
Mit Unterstützung der Prozessbegleiter/innen evaluieren die beteiligten Schulen ihren Prozess laufend. Sie halten ihre Erfahrungen fest, werten die Ergebnisse aus und ziehen daraus Konsequenzen für das weitere Vorgehen.

Projektleitung vor Ort/ Dokumentation
Die Leitung des Projekts übernimmt eine Person an der Schule. Diese ist gleichzeitig für die Dokumentation des Projekts zuständig. Damit weitere Schulen über die Projektarbeit informiert und zur Nachahmung animiert werden können, erklären sich die beteiligten Teams bereit, ihre Erfahrungen und Ergebnisse mit Unterstützung durch Fachpersonen professionell aufzuarbeiten und weiteren Interessierten zur Verfügung zu stellen (z.B. Einsätze an Tagungen, geführte Besuche an der Schule, professionell gestaltete Dokumentationen).